Vom Büchertisch zum Verlag

Es war im Jahr 1974. Zur Weihnachtszeit standen mein Freund und ich mit unserem ersten Büchertisch in der Geschäftsstraße der badischen Kreisstadt Müllheim, in der ich geboren wurde.

Der Platz vor der alten Kirche, die leider nur noch als Festsaal benutzt wurde, schien uns dafür geeignet. Dicke Schneeflocken konnten den Büchern und Kalendern unter einer Plastikfolie nichts anhaben, doch die durchsichtige Plane verhinderte leider auch den direkten Blick auf unser christliches Bücher- und Kalenderangebot. Man konnte nur ahnen, was darunter liegt und so blieben am Ende nur wenig Interessierte stehen.

Der Betreiber eines Textilgeschäftes auf der gegenüberliegenden Seite schaute sich unser Unterfangen eine Weile aus der Ferne an und ließ uns dann heißen Kaffee vorbeibringen. Ich glaube, wir haben noch nie solch einen köstlichen „Heißen“ serviert bekommen, denn wir waren schon ziemlich durchgefroren. Aber das weckte die Gedanken und so kam mir die scheinbar verrückte Idee: So einen Laden wie den Textilladen gegenüber als Buchladen zu haben, das wäre wunderbar, um die Menschen mit dem Evangelium erreichen zu können.

Der Gedanke sollte aber noch eine Weile in Gottes Schublade liegen. Und dann, 7 Jahre später, konnten wir ganze 18 Quadratmeter (!) für einen kleinen Laden in Friedrichshafen am Bodensee anmieten. Was für eine Freude! Einer unserer ersten Kunden war ein Apotheker vor Ort, der mir stolz seinen Streifenterminkalender mit eigenem Firmenlogo schenkte. Der Kalender sei äußerst beliebt, meinte er, und er fragte, ob es dieses Kalenderformat nicht auch mit Bibelversen gäbe. Doch meine Recherche ergab: Fehlanzeige, niemand bot solch einen Kalender an.

Der Apotheker meinte, man müsse ihn dann wohl selbst machen – gesagt, getan – und es wurde der erste Durchbruch unseres kleinen Ladens. Immer mehr Geschäftsleute fanden die Kalenderidee auch für ihr Unternehmen passend und verteilen bis heute mit diesem Kundenkalender Gottes Wort, inklusive ihrer Firmenwerbung. Hinzu kamen weitere Apotheker, Optiker, Schuhgeschäfte, Fahrradläden, Versicherungsagenturen, Gärtnereien, Lebensmittelgeschäfte, Handwerksbetriebe und viele, viele mehr, die heute alle zu unseren langjährigen Kalenderverteilern gehören. Der Kalender hat den zutreffenden Namen „Für Alle“.

In einem zweiten Schritt wurde uns bewusst, dass auch Gemeinden, soziale Einrichtungen und Privatpersonen Bedarf an evangelistischen Kalendern haben. Es gab bereits viele schöne Kalender mit Bildern und Bibeltexten auf dem Markt, doch wollten wir die Bibeltexte auf den Rückseiten evangelistisch erklären, damit man sie besser verstehen konnte. So entstand in der Folge der Kalender „Meine Zeit – Hoffnung und Vertrauen für eine ganzes Jahr“. Durch diesen Kalender wurden in über 30 Jahren Millionen von Menschen erreicht! Um auch unsere ausländischen Mitmenschen zu erreichen, wurde der Kalender in andere Sprachen übersetzt und wir entwickelten daraus das missionarische Kalenderkonzept „Weltmission vor deiner Haustüre“. „Leben für Dich“ heißt jetzt der Verteilkalender, der in vielen verschiedenen Sprachen erhältlich ist. Mit ihm erfahren viele Ausländer in unserem Land, dass Gottes Liebe auch ihnen gilt.

Was konnte Gott aus einem Büchertisch, versteckt unter einer Plastikfolie, einem heißen Kaffee der Nächstenliebe – und der Eröffnung einer kleinen Buchhandlung alles machen! Wir sind IHM an dieser Stelle sehr, sehr dankbar und geben ihm allein die Ehre.

Vielleicht ist unser Zeugnis für Sie eine Ermutigung, mit dem vielleicht „Wenigen“, das Gott ihnen anvertraut hat, ihm freudig zur Verfügung zu stehen! Er kann aus wenig ganz viel machen!

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